Ein Tag im Lager

„Auuuuffffsteeehhhheeeennn!“ klingt es aus einer lauten Kehle direkt in unser Zelt. Es ist einer unserer Lagerleiter, der unser Zelt um 8 Uhr aus den Träumen reißt. Wir haben noch Glück, da unser Zelt an letzter Stelle seiner „Wecktour“ durchs Lager steht. Dennoch heißt es:“ Zügig aufstehen, Jungs! Heute wird ein erlebnisreicher Tag! Wascht euch und dann gibt´s Frühstück.“

Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und gingen sofort in die Waschräume des Lagerplatzes, um uns fertig für´s Frühstück zu machen. Als wir soweit waren, hörten wir schon von weitem die anderen Kinder lauthals aus dem Küchenzelt singen: “Wir haben Hunger, Hunger, Hunger…haben Hunger…..!“ Schnell rannten wir auf unsere Plätze und es dauerte nicht mehr lange, da kamen auch schon die Gruppenleiter mit den belegten Broten und dem Kakao. Für jedes Kind ist soviel da, dass es während des Tages immer mal wieder die restlichen Brote und Obst zur Stärkung gibt. Jeden Tag stehen unsere Kochfrauen schon 2 Stunden eher auf, um uns diesen Service zu bieten. Sie schmieren stundenlang Brote und Brötchen, bereiten das Mittagessen vor oder kümmern sich um uns, wenn wir mal nen Wespenstich oder ähnliches haben. Echt toll was die leisten.

Nach dem Frühstück erzählt einer der Gruppenleiter noch, was an diesem Tag auf dem Programm steht. Wir können es kaum fassen: Heute geht´s zum Schwimmbad nach Ibbenbüren! Voll Cool. Das wird ein riesen Spaß! Nach dem Frühstück haben wir noch ein wenig Zeit, um die Schwimmsachen zu packen, denn die Gruppenleiter müssen ja auch noch essen.

Aber dann geht es los: Die Busse fahren vor und die Schlacht um die letzte Sitzreihe geht los. Sobald alle Kinder ihren Platz eingenommen haben wird nochmal durchgezählt und dann geht´s ab dafür…Richtung Ibbenbüren. Auf der Busfahrt geht es aber alles andere als beschaulich zu. Einige Gruppies spielen mit uns Quartettspiele, die anderen stimmen uns schon mal mit lauten Sprechchören auf diesen Tag ein und der Busfahrer stellt die Musik auf volle Lautstärke. Am Schwimmbad angekommen herrscht natürlich ein riesiges Durcheinander, doch die Gruppenleiter behalten den Überblick. Durch einen separaten Eingang geht es auf die riesige Wiese auf dem Schwimmbadgelände. Lange hält es uns da natürlich nicht. Jeder will der erste im Becken sein und alle stürmen sofort das Schwimmbad. Zwischendurch können wir uns aber auch ausruhen und unser Lunch-Paket, was die Cookies für uns zusammengestellt haben, auffuttern.

Um 17 Uhr heißt es dann leider für uns: Abschied nehmen. Im Lager wartet schon das Abendbrot und das Lagerfeuer-Programm. Nach so einem Tag im Schwimmbad sind alle Kinder besonders hungrig und es gibt noch mal was warmes zu essen. Das tut gut und stärkt uns nochmal für das Lagerfeuerprogramm.

Dieses beginnt um ca. 21 Uhr. Das heutige Lagerfeuer-Team hat ein großes Feuer entflammt um das sich alle Kinder und Gruppies versammeln. Wir singen Lieder, spielen Spiele und wärmen uns am lodernden Feuer. Danach gibt´s nochmal eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken für uns, damit wir immer satt ins Bett gehen. Nach dem Gebet waschen wir uns noch kurz und dann geht´s ins Zelt. Meistens kommt unser Gruppenleiter noch zu uns, um uns eine Gruselgeschichte vorzulesen oder mit uns über den Tag zu reden. Danach geht er zurück ans Lagerfeuer und lässt den Tag mit den anderen Gruppies Revue passieren. Wir hören sie noch ein wenig reden, doch dann hat die Müdigkeit uns eingeholt und wir schlafen nach einem solch erlebnisreichen Tag ein.

Tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut, Tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut….Was ist das? Plötzlich um 1 Uhr beschallt die Sirene der Gruppenleiter den hellerleuchteten Zeltplatz. Oh nein, die Überfäller wollen unser Banner klauen! Schnell was angezogen, meine Freunde geweckt und dann ab auf Überfäller-Jagd! Einige von denen liegen schon gefesselt um den Bannermast, doch alle können das noch nicht sein. Da! Da rennt einer….ich stell ihm ein Bein und …schwups…da liegt er. Eine Horde von Kindern stürzt sich auf ihn und bringt ihn ebenfalls zum Bannermast. Nachdem alle gefasst sind, beginnen zähe Verhandlungen mit den mittlerweile durchnässten Überfällern. Wie immer sind wir aber auch diesmal die Gewinner und bekommen eine Menge Süßigkeiten, die Übernahme des Klodienstes und Cola von ihnen, damit wir sie in die Freiheit entlassen. Endlich können wir zurück in unsere Schlafsäcke und schon von dem morgigen Tag im Lager träumen…